Die Gartenstadt Frohnau
Frohnau, a so-called garden city
Die Gartenstadt Frohnau liegt im Nordwesten Berlins, verfügt über einen direkten S-Bahn-Anschluss zum Potsdamer Platz und ist ein Ort zum Wohlfühlen.
Die Besucher loben ihre Schönheit und Stille. Frohnau ist nicht aus einem Dorf oder aus einer alten Siedlung hervorgegangen, sondern wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts von zwei Professoren als Gartenstadt geplant. Im Zentrum liegt die Station einer S-Bahn-Linie, die den Vorort mit dem Zentrum verbindet. Östlich und westlich der Station befinden sich zwei Plätze, um die, wie man sagt, das Leben der Einwohner kreist. Hier sind die Geschäfte, gemütliche Restaurants und Cafés, Apotheken, eine Post, Banken und die Evangelische Kirche. Auf den Plätzen sprudeln Brunnen, Bänke laden die Spaziergänger zur Rast ein. Mehrmals im Jahr werden hier Märkte veranstaltet, wo Wein, kunstgewerbliche Artikel und Weihnachts-geschenke verkauft werden. Die Künstler kommen aus Frohnau und ganz Deutschland. In der Tat gibt es im Norden der Gartenstadt, malerisch im Walde gelegen, einen so genannten Künstlerhof. Hier wohnen und arbeiten bekannte Künstler. Jedes Jahr veranstalten sie einen Tag der offenen Tür. Aber nicht nur Künstler, sondern auch Schauspieler, Filmschauspieler und Schriftsteller wohnten und wohnen in Frohnau. Früher wurden hier nur Villen und Landhäuser gebaut. In jener Zeit bestand die Bevölkerung der Gartenstadt aus Angehörigen der Mittelschicht, aus Ärzten, Professoren, Lehrern, Kaufleuten, Bankiers, Fabrikbesitzern, Offizieren und dergleichen. Aber nach dem Ersten Weltkrieg, besonders nach der großen Inflation, verloren viele Menschen ihr Vermögen und ihre Ersparnisse. Damals fing man an, auch Zweifamilienhäuser zu bauen, und danach auch Mehrfamilienhäuser und Wohnsiedlungen. Aber es war zu jeder Zeit verboten, Hochhäuser in Frohnau zu bauen. So behielt der Vorort seinen Charakter als Gartenstadt. Heute leben etwa 18000 Einwohner in Frohnau. Es gibt hier drei Grundschulen, ein Gymnasium, zwei Kirchen (eine evangelische und eine katholische) und einen buddhistischen Tempel. Da es in der Gartenstadt keine Industrie gibt, arbeitet die Mehrzahl der Einwohner im Zentrum Berlins oder in anderen Bezirken der Stadt. Dorthin gelangen die Frohnauer mit dem Auto, dem Bus oder der S-Bahnn Frohnau gibt es nur wenige Supermärkte, und die vor-andenen sind klein. Deswegen gehen die Frohnauer oft außerhalb ihres Ortes einkaufen, entweder in der Innenstadt oder in den Nachbarorten. Während des "Kalten Krieges" gehörte Frohnau zu West-Berlin. Auf drei Seiten lag die DDR; im Westen, Norden und Osten stand die Mauer. Es gab nur drei Straßen, auf denen man Frohnau verlassen konnte, und die führten nach Süden. Außerdem konnte man mit der S-Bahn fahren. Lange war es unmöglich, die Nachbarorte auf der anderen Seite der Mauer zu besuchen.
Im Jahre 1972 wurde ein Passierscheinabkommen geschlossen, das es den West-Berlinern erlaubte, die DDR an 30 Tagen im Jahr zu besuchen. Aber das war nicht so leicht. Zuerst musste man sich einen Passierschein besorgen,und mit diesem konnte man die Grenze nur an bestimmten Kontrollstellen passieren. Wer zum Beispiel einen Bekannten in einem Frohnauer Nachbarort besuchen wollte, brauchte für diese kurze Entfernung etwa zwei Stunden. Zuerst musste man ins Zentrum fahren, dort die Grenze passieren und dann wieder nach Norden fahren, aber diesmal durch Ostberlin. Es war kompliziert und ermüdend. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Heute sind alle Straßen und Wege offen. Man kann in den Wäldern und auf den Feldern, sowie in den Nachbarorten spazieren gehen. Alte Verbindungen zwischen den Frohnauern und ihren Nachbarn wurden wiederhergestellt. Die Menschen kommen zu uns, um einen malerischen Ort zu besuchen, und die Frohnauer machen Ausflüge in die Umgebung, um dort einzukaufen oder Kultur-stätten zu besuchen. Die Frohnauer lieben ihren Ort. Er ist zwar nicht sehr alt, aber anheimelnd und attraktiv. Besonders wenn im Sommer die Blumen blühen, duften die Gärten, Plätze und Parks und laden zur Erholung ein. Das Leben in Frohnau ist ruhig und friedlich, aber nicht dörflich. Frohnau ist Teil Berlins, der deutschen Hauptstadt. Bekanntlich sind echte Berliner aufgeweckt, unvoreingenommen und verständig. Das Gleiche kann man über die Frohnauer sagen.